Rembrandt
(Rembrandt Borbet)
Rembrandt (Rembrandt Borbet)
Westfale, Wallach, 1977
- Westfale
- Wallach
- 1977
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Turnierergebnisse
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Geschwister
Stammdaten
Name (DE) | Rembrandt | Sportname (DE) | Rembrandt Borbet |
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Zuchtname (DE) | Rembrandt | UELN | 276341410210377 |
Rembrandt, geritten von Nicole Uphoff, war – neben zahlreichen anderen Erfolgen – Olympiasieger 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona. Beide Male erreichte er sowohl Einzelgold als auch eine Goldmedaille mit der Mannschaft. Er trat auch 1996 noch einmal bei den Olympischen Spielen in Atlanta an, wurde aber von Nicole Uphoff aufgrund einer Muskelzerrung vorzeitig aus dem Wettbewerb genommen. Am 30. Oktober 2001 musste der braune Wallach wegen einer Arthrose eingeschläfert werden. Das Pferd meines Lebens (powered by USG United Sportproducts Germany, *Werbung) – Rembrandt *15.03 1977 gest. 30.10.2001 Züchter: Herbert de Baey, „Die große, goldene Liebe – vom ersten bis zum letzten Augenblick“ Er schlug ein wie ein Blitz – dieser Moment, als Nicole Uphoff ihren Rembrandt zum ersten Mal gegenüber stand. Es folgte ein gemeinsames Leben der Leidenschaft und der großen Erfolge – ein buntes Feuerwerk der Emotionen. „Remmi (Rembrandt) liebte es sich vor großem Publikum zu präsentieren und ansonsten immer wieder seine Reiterin zur Weißglut zu treiben“ Nicole war 13 Jahre, Rembrandt 3 Jahre alt. Beide steckten noch in den Kinderstiefeln ihrer sportlichen Entwicklung. Siege in Reitpferdeprüfungen waren erste gemeinsame Erfolge. Bereits drei – und vierjährig bestach der Wallach nicht nur durch sein graziles, edles Exterieur, sondern auch mit fantastischen Grundgangarten. Sein Interieur war geprägt durch Schlauheit, Gelehrigkeit und vor allem durch die Unberechenbarkeit. Und diese wurde seiner Reiterin in den nächsten Jahren der gemeinsamen Entwicklung zunächst immer wieder zum frustrierenden Verhängnis. Schreckhaft, scheu wie ein Reh oder einfach nur extrem stur konnte Remmi in Prüfungen und im Training sein. Oft stand deshalb sein Verkauf zur Debatte, was die Liebe seiner Reiterin zu ihm letztendlich verhinderte. Das Leichttraben ging zunächst so gut wie gar nicht – er drehte urplötzlich auf der Stelle um und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Jegliche Diskussion war dann überflüssig zwischen beiden gewesen, wenn der Vierbeiner keinen Bock auf Dressurarbeit hatte. Dann kam meist der Springsattel drauf, die Steigbügel wurden kürzer geschnallt und es ging zum Galoppieren ab ins Gelände. Die Sensibilität im Gesamtpaket bekam auch Fritz Tempelmann nachhaltig zu spüren. Dieser ritt bis zum Intermediaire I – Level über zwei Jahre den Westfalen mit. Als er einst vormittags beim Aufsitzen versehentlich mit dem Sporen an Rembrandt ´s Flanke kam, rannte dieser weg und der Reitmeister fiel herunter. Von da an, so unken manche, ging er am Stock. Am Nachmittag des selben Tages stieg Nicole auf Remmi auf, wobei er erneut wegrannte und auch sie herunterfiel. Es war übrigens das einzige Mal, dass sie von ihm gefallen war. Danach dauerte es Monate bis er wieder ruhig beim Aufsteigen stehen blieb. Dr. Uwe Schulten-Baumer sen. fand den Schlüssel zum Erfolg ! Gemeinsame Turnierstarts hatten im Ergebnis eine gewaltige Streuung. Entweder waren sie ganz vorne dabei oder ganz hinten. Der „Doktor“, wie er von vielen nur genannt wurde, sah die beiden 1986 bei einem mal wieder versemmelten Auftritt in der S-Dressur in Bonn und fragte Nicole, ob sie nicht einmal bei ihm trainieren wollte. Das Angebot wurde natürlich sofort angenommen. Schulten-Baumer sah nie die Fehler beim Pferd sondern beim Reiter. Rembrandt wurde nun noch mehr über den Rücken vorwärts-abwärts geritten zu einer Losgelassenheit, der schließlich die Lektions- und Konzentrationssicherheit folgten. In aller Konsequenz ließ der Ausbilder dabei auch das Paar immer wieder Schlangenlinien durch die Bahn im Leichttraben reiten. Beim Überqueren der Mittellinie wurde zur Passage übergeleitet und mit entsprechendem Knieschluss das Pferd dabei aufgenommen. Blutig gerittene Knie der Reiterin waren anfangs schmerzvolle Begleiterscheinungen des sich immer besser aufeinander einstellenden Traumpaares der Zukunft. Als im selben Jahr Nicole und Remmi in Lausanne der erste Sieg in einem Grand Prix Special gelang, überraschte dieser die Fachwelt. Damals von vielen als „Eintagsfliege“ abgetan, starteten sie jedoch von da an durch zum „Dauerbrenner“. Es folgten 1987 EM-Gold bei den Jungen Reitern im Einzel- und Teamwettbewerb. Am Ende des Jahres wurde das Paar in den Olympiakader berufen. Der „Doktor“ hatte die erfolgreiche Basis geschaffen, die im April 1988, als Nicole und Rembrandt zum DOKR ( Deutsches Olympiade-Komitee für Reiterei ) nach Warendorf umzogen, vom damaligen Bundestrainer Harry Boldt übernommen wurde. Olympia-Gold Rembrandt und Nicole Uphoff revolutionieren den Dressursport ! Mit 21 Jahren, eigentlich noch zur Altersgruppe der Jungen Reiter zählend, hochgestuft ins „Seniorenlager“, gewannen sie den DM-Titel und flogen nach Seoul zu den Olympischen Spielen. Doch dort packte Nicole ihre Koffer schon wieder bevor die Spiele begonnen hatten. Was war passiert ? Rembrandt wurde von seiner Reiterin beim Vormittagstraining gewohnt locker über den Rücken geritten, um mit jedem Tag seine Wohlfühltemperatur mehr und mehr für den Wettkampf zu erreichen. Dass dabei prüfungsrelevante Lektionen, die er ohnehin im Schlaf beherrschte, immer noch ausgelassen wurden, machten andere im deutschen Team nervös. Ihr wurde deutlich gemacht, das Training umstellen zu müssen. Darüber war die zukünftige Olympiasiegerin sehr verärgert, da sie am besten wusste, wie ihr Pferd zu managen war. Als sie dann am Nachmittag mit Jodhpurstiefeln Rembrandt auf der Rennbahn ritt und für ihr Outfit vom damaligen Vorsitzenden des DOKR-Dressurausschusses, Anton Fischer, sehr deutlich kritisiert wurde, beschloss die Reiterin umgehend abzureisen. Als sie die Koffer packte, klopfte Dr. Reiner Klimke – Einzelolympiasieger 1984, Teammitglied 1988 und väterlicher Freund – an ihre Hoteltür und überredete Nicole zu bleiben. Er versprach ihr, alles dafür zu tun, damit sie und Rembrandt ab sofort ihr individuelles Training ungestört absolvieren könnten.. Auch Harry Boldt, der nach Seoul ihr großer Erfolgstrainer wurde, ließ damals über Klimke nur noch seine Meinung ausrichten. Es funktionierte ! Nach Mannschaftsgold im Grand Prix folgte die Einzelentscheidung im Grand Prix Special. Nach der abschließenden Grußaufstellung von Rembrandt und Nicole Uphoff, fühlte diese, dass es vielleicht für eine Medaille gereicht haben könnte. Beim Herausreiten erblickte sie auf der Tribüne Dr. Reiner Klimke, der hochsprang und jubelte, da er schon das Ergebnis sehen konnte. In diesem Moment erahnte Nicole, dass es wohl zu Edelmetall gereicht haben könnte. Es war Gold ! Ein Überraschungssieg für die Reiterin. Rembrandt hatte mit seiner eleganten Leichtfüßigkeit und einer außergewöhnlichen Balance und Taktsicherheit in Piaffe und Passage die Dressurwelt verzaubert ! So etwas gab es bis dahin noch nie zuvor. Nicole Uphoff wurde auf Rembrandt mit 21 Jahren die jüngste Olympiasiegerin aller Zeiten im Reitsport ! Das Doppel-Gold von Seoul konnte vier Jahre später erneut gewonnen werde. Bei den Olympischen Spielen in Barcelona war das Klima perfekt für die nächsten goldenen Momente. Die Hitze machte der Reiterin ganz schön zu schaffen, aber Remmi fand diese sehr angenehm und war super fit für die nächsten Goldmedaillen – Nummer 3+4 bei Olympia. Zwei Mal Einzel- und Teamgold bei den Olympischen Spielen – das schaffte bis heute kein anderes Paar im Reitsport ! Dabei geraten die zahlreichen Titel und Erfolge bei Deutschen- , Europa- und Weltmeisterschaften fast schon ein wenig in Vergessenheit. Genau so, wie die schreckliche Verletzung bei der DM 1993. Im Rahmen der Siegerehrungen der Deutschen Meister*innen wurde Rembrandt von einem Springpferd so stark getreten, dass dabei aus seinem Oberschenkel ein Knochenstück herausbrach. Dr. Peter Cronau operierte den Champion und es begann die Zeit des Hoffens und Bangens, ob Remmi jemals wieder schmerzfrei laufen könnte, geschweige denn in den Sport zurückkehren würde. Seine Reiterin hatte nie Zweifel daran, da sie wusste welch großer Kämpfer er war. Geduld war gefordert. Bloß nicht zu früh etwas unbedachtes in der Reha-Phase machen. Ein halbes Jahr nach der OP durfte sie ihn wieder Schritt reiten. Das klappte allerdings nicht so gut, da Rembrandt immer wieder gerne piaffieren wollte oder sich erschrak und wegsprang. Am Ende fand alles seinen guten Weg und zurück ins Viereck. Bei seinem Comeback im Frühjahr 1994 wurde beim Turnier in Steinhagen extra der Große Preis im Springreiten unterbrochen, da die Springreiter*innen und Zuschauer alle Remmi sehen wollten in seiner Prüfung, die parallel stattfand. Ein unvergessener, emotionaler Moment für alle Beteiligten. Nicole Uphoff und Rembrandt gewannen wenige Monate später Mannschaftsgold und Einzelsilber bei der WM in Den Haag. Zwei Jahre später konnte das Paar in Atlanta bei seinen dritten Olympischen Spielen, bei dem es diesmal als Einzelstarter dabei war, nicht den Sprung ins Finale schaffen. Kurz darauf wurde Remmi aus dem Sport verabschiedet und ging für seine unzähligen Fans mit seiner Reiterin auf ein kurze Farewell-Tour. Dabei glänzte er noch einmal wie ein gutaussehender, eleganter, top gestylter und etwas arrogant wirkender Leadsänger einer Popband, der allein mit seinem Augenaufschlag alle in seinen Bann ziehen konnte – wie bei so vielen tollen Prüfungen im Dressursport. Fünf Jahre später musste Nicole ihren treuen Partner wegen zunehmender, starker Arthrosebeschwerden einschläfern lassen. Nicole Uphoff liebte ihren Rembrandt mit all seinen Stärken und zuweilen doch irgendwie liebenswerten, nervenden Macken. Ihn am Strick zu führen glich meist schon einem Kunststück, ohne von ihm dabei in den Arm gezwickt zu werden. Dann blieb er ruckartig stehen, riss seinen Kopf hoch und schaute einen von oben verächtlich an, als wollte er sagen: „was machst du denn hier jetzt schon wieder mit mir“. Rembrandt hat das Leben seiner Reiterin sportlich und menschlich geprägt. Vor allem hat er ihr Geduld gelehrt. Ohne ihn, sagt sie mit einem Schmunzeln, wäre sie wohl bei der Erziehung ihres älteren Sohnes überfordert gewesen, der ihr manchmal wie ein zweibeiniges, charakterliches Abbild ihres Traumpferdes erscheint. Rembrandt – ein Rebell, der Grenzen austesten musste, um mit Nicole Uphoff die Dressurwelt zu erobern Größte Erfolge: Olympische Spiele 1988 – Einzel- und Teamgold 1992 – Einzel- und Teamgold Weltmeisterschaften 1990 – Einzel- und Teamgold 1994 – Einzelsilber und Teamgold Europameisterschaften 1987 – Einzel- und Teamgold (Junge Reiter) 1989 – Einzel- und Teamgold 1991 – Einzelsilber und Teamgold 1995 – Teamgold Deutsche Meisterschaften 1988 – Gold 1989 – Gold 1993 - Gold
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